Befolge diese 5 Tipps und du bekommst immer den perfekt sitzenden Halsausschnitt. Garantiert!!
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Befolgst du diese 5 ultimativen Tipps, dann kriegst du einen perfekt sitzenden Halsausschnitt an deinem nächsten Strickprojekt.
Du hast deinen Pulli oder deine Jacke fertig gestrickt. Aber irgendwie fühlst du dich immer unwohl darin. Du ziehst das Teil morgens aus dem Schrank, ziehst es über und hängst es dann wieder rein. Vielleicht liegt es einfach an einem nicht optimal sitzenden Halsausschnitt. Deshalb habe ich hier 5 ultimative Tipps für dich.
Anna geht zum Breuninger und sieht im Vorbeigehen die perfekte Bluse.
Sie hängt auf dem Vierarmständer.
Die tolle Farbe und der fließende Stoff sind ein Traum.
Und der Preis? Egal … gekauft.
Anprobieren ist was für Weicheier.
Das macht Anna zu Hause. Ganz in Ruhe.
Vor dem Spiegel kommt die große Enttäuschung.
Am Hals wie ein Zelt und der Kragen kneift im Nacken.
Außerdem hängt vorne der halbe Busen raus.
Anna bringt das unvorteilhafte Teil zurück.
Aber warum hat sich Anna so verschätzt?
Wieso sehen der Kragen und der Ausschnitt angezogen so gruselig aus?
Wie kann der Halsausschnitt im Nacken kneifen und trotzdem den Blick bis Sohnes freigeben?
Strickst du einen Pulli oder eine Jacke, kannst du sie nicht zurückgeben.
Dann kannst du nur noch auftrennen, wenn der Halsausschnitt nicht passt.
Damit dir das nicht passiert, gibt es ein paar einfache Regeln.
Wenn du die befolgst, bekommst du bei deinem nächsten Strickprojekt den perfekt sitzenden Halsausschnitt.
1. Fang mit dem Rückenteil an
Der hintere Ausschnitt ist leichter zu bestimmen als der vordere.
Dafür musst du erst einmal nur wissen, wie weit dein Halsausschnitt später werden soll.
Das bestimmst du am besten, indem du an deinem Rücken mit dem Maßband die Breite vom späteren Halsloch misst.
Alternativ schaust du in deinem Kleiderschrank, nach einem Oberteil, das dir gut passt.
Wenn dir der Halsausschnitt auch für deinen neuen selbstgestrickten Pulli gefallen würde, dann miss daran die Breite vom Halsausschnitt ab.
Bei vielen Anleitungen wird der hintere Halsausschnitt einfach gerade abgekettet.
Das ist keine gute Idee.
Rücken gerade abketten. No Go!
Das ist genau der Grund, warum bei Anna der Kragen im Nacken kneift.
Ist der hintere Ausschnitt zu hoch und kommt dann noch ein Bündchen oder ein Kragen dran, ragt das Bündchen bis in den Haaransatz.
Dann hast du beim Tragen immer das Gefühl, du müsstest das Oberteil nach hinten ziehen.
In den meisten Fällen planst du am Rückenteil einen 1,5 bis 2 cm tiefen Ausschnitt ein.
Das ist beim Tragen am bequemsten.
Strickst du den hinteren Ausschnitt zu tief, dann dehnt er sich und wird breiter, als du dir das vorgestellt hast.
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Im Extremfall rutscht dir der Ausschnitt sogar über die Schulter.
Hattest du schon einmal ein Oberteil mit einem tiefen Rückenausschnitt?
Dann kennst du es sicher, dass du ständig das Gefühl hast, du müsstest die Schulternähte gerade rücken, wenn du das Teil trägst.
Das kommt vor allem häufig beim Raglan vor, wenn du den Ärmel am Ausschnitt zu breit gemacht hast.
Jetzt kennst du die Weite und Tiefe von deinem fertigen hinteren Halsausschnitt.
Diese beiden Maße kannst du aber nur dann zur Berechnung der Abnahmen am Rückenteil verwenden, wenn du kein Bündchen und keinen Kragen anbringen willst.
Das geht natürlich auch.
Dann musst du aber beim Stricken der Abnahmen und dem Abketten der mittleren Maschen sehr sorgfältig vorgehen.
Nur dann kannst du den Ausschnitt mit der offenen Strickkante lassen.
Sonst musst du noch mal drübergehen, um unschöne große Maschen oder unsaubere Treppen zu kaschieren.
In den meisten Fällen wirst du aber ein Bündchen anstricken.
Das heißt, du nimmst später aus dem fertigen Halsausschnitt Maschen auf und strickst ein paar Zentimeter, bevor du die Blende wieder abkettest.
Diese Zentimeter musst du natürlich bei der Größe vom Halsausschnitt berücksichtigen.
Auch hinten.
2. Lege die Größe von Bündchen oder Kragen fest
Ein angestricktes Bündchen an einem Pullover hat eine bestimmte Breite.
Die kann von 2–3 Reihen mit nur einem halben Zentimeter bis zu 10 cm oder mehr gehen.
Beachte dabei, in welchem Muster du deine Blende später stricken willst.
Da du die Maschen am Halsausschnitt aufnimmst und dann gerade strickst, musst du bei einer breiten Blende gegebenenfalls Maschen innerhalb der Blende abnehmen.
Die Breite der Blende musst du sowohl bei der Höhe als auch bei der Weite des hinteren Halsausschnittes berücksichtigen.
Du musst also bei einer 2 cm breiten Blende das Halsloch beim Stricken am hinteren Halsausschnitt 4 cm breiter machen, als du den fertigen Ausschnitt geplant hast.
In der Tiefe musst du die Blendenbreite nur einfach berücksichtigen.
Dafür musst du bei einer 2 cm breiten Blende den hinteren Halsausschnitt 2 cm tiefer machen als das fertige Ausschnittmaß.
Aber was ist, wenn du einen Kragen stricken willst?
Das kommt darauf an.
Bei einem einfachen Kragen wie z. B. einem Polokragen kannst du einfach den hinteren Halsausschnitt in der Breite und Tiefe stricken, wie du ihn fertig geplant hast.
Für den Polokragen brauchst du dann nur die Maschen an der Ausschnittkante aufnehmen und deinen Kragen in der gewünschten Form gerade nach oben stricken.
Da der Polokragen in der Regel keinen Kragensteg hat, legt er sich mit der entsprechenden Breite einfach von alleine um.
Auch für einen Rollkragen kannst du die Weite und Tiefe vom hinteren Halsausschnitt in der geplanten Weite lassen.
Der Rollkragen wird meist doppelt und mit einem Rippenmuster gestrickt und legt sich dadurch von alleine in die entsprechende Form.
Aber was ist mit einem Schalkragen?
Ist der Schalkragen an einer Jacke, dann gilt das Gleiche wie für einen Polo- oder Rollkragen.
Bei einem Schalkragen an einem Pulli musst du die Breite vom umgeschlagenen Kragen bei der Breite vom Halsausschnitt mit einkalkulieren.
Der Kragen soll dich ja schließlich nicht einengen.
Mach den Ausschnitt etwa 1–1,5 cm breiter als der fertige Kragen am Hals anliegen soll.
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Damit legt sich der Kragen automatisch geschmeidig um und steht nicht in der Höhe ab und engt dich ein.
Plane für die fertige Weite etwa 2 cm Tiefe für den hinteren Halsausschnitt ein.
Sowohl für eine Jacke als auch für einen Pulli mit Schalkragen.
Damit legt sich der Schalkragen quasi von alleine in die gewünschte Form.
Es gibt nichts Schlimmeres, als dass der Schalkragen an einer Strickjacke ständig nach innen klappt, weil der hintere Halsausschnitt zu weit ist.
Damit rutscht der Halsausschnitt in Richtung der Schulter und der Kragen klappt automatisch nach oben, um die Lücke zwischen Hals und Schulternaht zu schließen.
Der hintere Halsausschnitt ist für alle anderen Kragenformen wie z. B. Troyer oder Kapuze und sogar für einen Reverskragen genauso zu wählen wie für einen Polo- oder Rollkragen.
Willst du einen Henley- oder Serafino-Ausschnitt stricken, d. h. einen Ausschnitt mit einer kurzen Knopfleiste, dann kannst du genau so vorgehen wie bei der Planung eines geschlossenen Ausschnittes mit Bündchen.
Du musst also die Weite und Tiefe vom hinteren Halsausschnitt an die Breite der geplanten Blende anpassen.
Jetzt bist du mit der Planung des Rückenteils fertig.
Und du kannst dein Rückenteil stricken. Inklusive deinem gerade geplanten hinteren Halsausschnitt.
3. Stricke den hinteren Halsausschnitt
Als Erstes musst du natürlich dein Rückenteil stricken.
Bist du am Armausschnitt angekommen, hast du die Pflicht schon geschafft.
Danach ist es Kür bis zum hinteren Halsausschnitt mit der ggf. Schulterschräge.
Das Rückenteil ist fertig.
Es gibt tatsächlich Leute, die alle Teile vom Strickprojekt gleichzeitig stricken.
D. h. die fangen das Vorderteil an, bevor der Rücken fertig ist, und haben schon die Ärmel auf den Nadeln, ohne, dass sie wissen wie Vorder- und Rückenteil sitzen, weil die ja noch nicht fertig sind.
Das halte ich persönlich für falsch.
Ich, für mich, brauche das fertige Rückenteil, um für das Vorderteil und die Ärmel entsprechend etwaige Korrekturen vornehmen zu können.
Zum Beispiel an der Armkugel und der Weite vom Ärmel.
Das Rückenteil ist fertig und du hast das Vorderteil angefangen zu stricken. Höchste Zeit, den vorderen Halsausschnitt zu bestimmen.
4. Entwerfe den vorderen Ausschnitt
Zunächst solltest du dir überlegen, welche Form dein Ausschnitt haben soll.
Egal welche Blende oder welchen Kragen du anbringen willst, kannst du für die Abnahmen für das Halsloch nur zwischen 3 Formen wählen.
- Rundhals
- V-Ausschnitt
- eckiger Ausschnitt
Für alle Ausschnittformen solltest du dir überlegen, wie tief das Halsloch vorne werden soll.
Am einfachsten bestimmst du das, indem du dir das fertige Rückenteil vor dem Spiegel anhältst und mit einer Nadel markierst, wo dein Ausschnitt am Vorderteil anfangen soll.
Legst du dann das Rückenteil mit der Markierung flach auf den Tisch, kannst du die Anzahl der Reihen oder Zentimeter abmessen, an der vor oder nach dem Armausschnitt der Halsausschnitt beginnen soll.
Berücksichtige dabei auch wieder die Breite der Blende.
Das heißt, soll dein Halsloch 4 cm nach dem Armloch beginnen und du strickst eine 2 cm breite Blende, dann musst du mit den Abnahmen für das Halsloch 2 cm nach dem Armausschnitt anfangen.
Du musst also die Breite der Blende abziehen und erhältst so den Anfang für dein gestricktes Halsloch am Vorderteil.
Der vordere Ausschnitt muss natürlich die gleiche Weite haben wie der hintere.
Du musst also am Vorderteil genauso viele Maschen abnehmen wie am Rückenteil.
Wie du die Form strickst, ist Geschmackssache.
Für einen eckigen Ausschnitt kannst du einfach in der entsprechenden Höhe alle Maschen abketten.
Stricke dann rechts und links vom Ausschnitt die Seiten getrennt voneinander bis zur gleichen Höhe wie am Rückenteil.
Für einen V-Ausschnitt teilst du dein Vorderteil in der Mitte und nimmst rechts und links am Ausschnittrand gleichmäßig verteilt die benötigten Maschen ab.
Verteilst du die Abnahmen auf die gesamte Höhe, bekommst du einen klassischen V-Ausschnitt.
Du kannst die Abnahmen auch in kürzeren Abständen stricken und den letzten Teil des Ausschnittes gerade bis zur Schulternaht.
Dadurch erhält dein Ausschnitt eine leichte Biegung, die ihn insgesamt etwas weicher wirken lässt.
Für den Rundhalsausschnitt kannst du als Faustregel die Drittellösung verwenden.
Dafür teilst du die Breite vom Ausschnitt durch 3, kettest das eine Drittel in der Mitte ab und nimmst die restlichen Maschen rechts und links von der Mitte langsam mit der 5-Stufen-Methode ab.
Dadurch erhältst du eine gleichmäßige Rundung.
Jetzt hast du Vorder- und Rückenteil fertig.
Jetzt musst du nur noch den letzten Tipp befolgen und du erhältst den perfekten Halsausschnitt für dein Strickprojekt.
5. Überprüfe die Form, bevor du zusammennähst
Bevor du die Teile zusammennähst, ist es sinnvoll, erst den Sitz und die Passform zu überprüfen.
Hefte dafür provisorisch die Teile zusammen und probiere sie an.
Das kannst du auch grob mit einer Rundstricknadel machen.
Das geht schnell und macht keine große Mühe.
Strickst du eine Blende, dann musst du deren späteren Sitz bei der Überprüfung natürlich mit einkalkulieren.
Wenn dir die Passform von deinem Halsausschnitt so gefällt, dann kannst du die Teile so lassen.
Wenn du das Gefühl hast, dass dir der Ausschnitt so nicht gefällt, dann trenne an der Stelle lieber noch mal auf und korrigiere gegebenenfalls die Weite oder Tiefe von deinem Ausschnitt.
Hast du erst alles zusammengenäht und alle Fäden vernäht, dann hast du dazu bestimmt keine Lust mehr.
Und wer weiß?
Vielleicht ziehst du deinen neuen Pulli dann nie oder nur ungern an, weil dir der Halsausschnitt einfach "irgendwie nicht gefällt".
An der Stelle ist es noch nicht zu spät.
Die paar Reihen am Rückenteil aufzutrennen, ist bestimmt kein Beinbruch. Und das Vorderteil ist dann auch schnell korrigiert.
Ich gehe davon aus, dass, wenn du die Tipps eins bis vier befolgt hast, dann ist dein Ausschnitt schon perfekt und du musst nicht noch mal etwas auftrennen.
Manchmal ist es aber auch so, dass du beim Stricken etwas anders entscheidest, als du es vorher geplant hattest.
Dann sei vor dem Spiegel ehrlich und zieh die rosarote Brille und die Fehlerbrille und die Schönfärberbrille und die Das-wird-schon-gehen-ich-hab-keine-Lust-aufzutrennen-Brille aus!!
Nimm dir lieber die halbe Stunde Zeit und korrigiere deine Zweifel.
Dann bist du nur eine halbe Stunde davon entfernt, ein in-Ewigkeit-nicht-gelungenen-unzufrieden Strickprojekt zu fabrizieren.
Immerhin musst du ja jetzt noch die beiden Ärmel stricken.
In der Zeit hast du etwas Luft, darüber zu schlafen und dir dein Ergebnis vielleicht ein oder zwei Tage später erneut anzuschauen.
Wenn du dann mit deinem Ergebnis zufrieden bist, ist es Zeit für einen Extratipp.
Extratipp: Strick Bündchen oder Kragen, bevor du die Ärmel strickst.
Ärmel stricken kann ja auch ganz schön langweilig sein.
Manchmal dauert es einfach ewig, bis du an der entsprechenden Höhe am Armloch angekommen bist.
In der Zwischenzeit kannst du einmal kurz unterbrechen und dich mit deinem fertigen Vorder- und Rückenteil beschäftigen.
Du kannst schon damit anfangen, die beiden Teile zusammenzunähen.
Und dann kannst du auch schon den Halsausschnitt fix und fertig machen.
Dann musst du, wenn du die Ärmel fertig gestrickt hast, sie nur noch zusammennähen und einsetzen.
Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber
Ich hasse zusammennähen
Deshalb mache ich am liebsten Vorder- und Rückenteil komplett fertig, bevor ich mit den Ärmeln anfange.
Dann muss ich nicht am Schluss stundenlang zusammennähen und Fäden vernähen.
Dann ist es, während du die Ärmel strickst, überschaubar mit dem Nähen.
Du kannst das fast fertige Teil schon einmal überziehen und schon geht das mit den Ärmeln viel leichter von der Hand.
Wegen der Vorfreude und so.
Und wie hältst du es mit dem Fertigstellen von solchen Strickprojekten?
Iris Hammer - 27. November 2025
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Was denkst du?
Kommentare
tolle erklärung, vielen dank!
Liebe Ilka,
vielen Dank
Da ich gerade meine erste Jacke gestrickt habe und sie mir am Hals nicht so gut gefällt waren deine Tipps sehr hilfreich. Vielen Dank.
Das freut mich
vielen Dank
Liebe Iris,
ich stricke gerade einen Pullover mit überzogenen Ärmeln (gerade eingesetzt) für meine Tochter. Inwieweit müssen Weite und Länge des Pullovers auf diese Art des Ärmels abgestellt sein?
Liebe Grüße und vielen Dank für die vielen tollen Tipps!
Liebe Klara,
dieser Schnitt ist eigentlich eher leger. Daher würde ich den Pulli nicht zu eng machen. Die Länge ist dafür eigentlich nicht relevant.
Das einzige, was du beachten musst ist, dass je weiter der Pulli ist, umso weiter reicht die Schulternaht in den Ärmel.
Viele Grüße
Iris
Ich möchte mir wieder einen Pullover stricken. Habe schon länger keinen mehr gestrickt und auch keinen, den ich als Vorlage nehmen kann.
Liebe Viktoria,
na dann ran an die Nadeln. Maschenprobe machen, und dir selber was ausdenken.
Viele Grüße
Iris
vielen dank fur diese tips. bin naemlich an einer jacke fertigmachen und will den kragenstil andern, sehr hilfreich
Liebe Hedy,
das freut mich.
Viele Grüße
Iris
Vielen Dank! Bin gerade mit meinem Pulower bis zum Halsausschnitt...
Tolle Erklärung, vielen Dank! Ich hätte noch eine Frage: ich habe gerade einen Pulli mit Rundpasse gestrickt, bei dem man am Halsausschnitt beginnt. Hinten wurde mit verkürzten Reihen gestrickt, damit der Ausschnitt hinten höher wird. Nun habe ich das Problem, dass der Ausschnitt beim Tragen nach hinten rutscht und mich vorne am Hals „würgt“. Kannst Du mir sagen, was ich ändern müsste, damit das nicht passiert? Danke!
Liebe Anna,
ich denke, dass vielleicht der Unterschied zwischen hinten und vorne zu gering ist. Das heißt dann müsstest du mehr Reihen mit Verkürzung stricken.
Bei solchen Problemen markiere ich mir das immer mit Stecknadeln und mach mir dann einen Markierungsfaden rein, um zu prüfen, wie der Ausschnitt verlaufen müsste, damit das besser passt.
Vielleicht ist der Ausschnitt auch hinten zu weit. Dann könntest du zur Probe am hinteren Ausschnitt eine Reihe Kettmaschen darüber häkeln, um ihn etwas einzuhalten.
Ich probiere immer mit Stecknadeln die Problemzone abzustecken und dann nochmal anzuprobieren. Dann kannst du erst testen, ob die Änderung eine Verbesserung bringt. Bei einem von oben gestrickten Halsausschnitt ist das eben leider nachträglich fast nicht mehr zu ändern. Deshalb mache ich das auch nicht so gerne.
Viele Grüße
Iris
Vielen lieben Dank für Deine Antwort! Das mit dem Abstecken ist ein guter Tipp, das werde ich versuchen! Und dann kann ich es zumindest beim nächsten Pullover korrigieren (den gestrickten werde ich wohl nicht mehr auftrennen
Super Seite! Möchte mehr erfahren.
Liebe Elizabeth,
vielen Dank. Demnächst gibt es wieder neue Artikel.
Viele Grüße
Iris
Hallo liebe Iris,
ich habe gerade die linke Seite eines Rundhals-Ausschnittes fertig gestrickt. Nun gehe ich an die rechte Seite und beende sie gegengleich. Ich steh vielleicht gerade auf dem Schlauch, aber Du kannst mir sicherlich helfen.
Ich habe rechts 70 Maschen gestrickt, dann ca. 20 abgekettet und die restlichen 70 Manschen fertig gestrickt. Dann wendete ich mein Werk, strickte bis zu den abgeketteten Maschen, drehte wieder und nahm dann auf der Vorderseite 4 Maschen ab.
Nun muss ich ja auf der rechten Seite dasselbe machen. Aber geht das eigentlich auf der gleichen Höhe? Rechts setze ich den Faden neu an, stricke zuerst die Rückseite fertig, dann Wenden, dann die Vorderseite bis zuden abgeketteten Maschen, dann wenden und erst dann kann ich die 4 Maschen abnehmen.
Damit sind aber die 4 Maschen rechts eine Reihe später abgenommen als links. Ist das normal?
danke und viele Grüße, Michael
Lieber Michael,
du hast beide Möglichkeiten. Normalerweise strickst du an der rechten Seite zuerst eine Rückreihe, in der du dann direkt oder in der übernächsten Reihe die 4 Maschen abkettest.
Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du ein Muster strickst, dass diese Reihe/n braucht. Sonst kommst du im Muster durcheinander. Wie du sagst, sind aber dann die 4 Maschen rechts eine Reihe früher/später abgenommen als links.
Du kannst aber auch genauso gut an der rechten Seite mit einer Hinreihe anfangen und dann in der folgenden Rückreihe die 4 Maschen abketten. Dann hat du bei den Abnahmen die gleiche Reihenzahl. Dann bist du aber bei einem Muster um eine Reihe versetzt und musst dieses gegebenenfalls in der Rückreihe stricken statt in der Hinreihe.
Wie sagt meine Mutter immer: "Einen Tod musst du sterben."
Ich fange eigentlich immer an der Innenseite mit einer Rückreihe an und nehme die eine Reihe Differenz bei den Abnahmen in Kauf.
Dann habe ich den angesetzten Faden an der Innenkante vom Halsausschnitt und kann mit diesem beim Vernähen eventuelle Löcher oder ungleiche Maschen etwas ausgleichen.
Viele Grüße
Iris
ganz lieben Dank, Iris! Dann habe ich alles richtig gemacht, und da ich ein verdammt kompliziertes Zopfmuster habe, habe ich es wie im ersten von Dir geschriebenen Abschnitt gemacht.
Viele Grüße, Michael
Liebe Iris, vielen Dank für Deine guten Tipps. Gerade habe ich ein Pullover-Kleidchen für meine kleine Enkelin gestrickt und den Ausschnitt genau so überlegt gemacht. Es sitzt perfekt.
Liebe Ellen,
vielen Dank. Da bin ich froh, dass das Kleidchen gut passt.
Viele Grüße
Iris
Liebe Iris,
Ich habe gerade deine Tops zu Halsabschnitte beim Pullover gelesen. Vielen Dank dafür.
Wenn es erlaubt ist, hätte ich noch einen Tip:
Ich stricke die ärmel immer gleichzeitig mit 2 Knäuel auf lange (40cm) Jackennadeln.
Damit werden die Ärmeln garantiert gleich.
Die langen Stricknadeln brauche ich, weil ich als Holländerin wie die Italiener stricke. Das heisst die rechte Nadel wird unter den Arm geklemmt.
Liebe Grüsse.
Machteld
Liebe Machteld,
danke, dass du diesen Tipp teilst.
Das habe ich in letzter Zeit auch wieder gemacht. Ich bin damit aber auch schon hereingefallen. Bei einem Pulli musste ich insgesamt 5 Ärmel stricken, bis sie so waren, wie ich das wollte: 2 Ärmel gleichzeitig - zu weit. Ein neuer Ärmel - zu eng. Dann erste einen und dann den zweiten Ärmel mit der richtigen Weite.
Dann hatte ich erst einmal genug vom Ärmel gleichzeitig stricken. 😂
Ich stricke zwar immer mit Rundstricknadel, aber meine italienischen Damen stricken auch wie du. Und ich finde, das wird irgendwie gleichmäßiger.
Viele Grüße
Iris
Auch wieder perfekt erklärt! Lieben Dank! So kann ich als alte Strickerin noch viel lernen... Hier bei Dir habe ich auch zum ersten Male vom "italienischen" Stricken gelesen, bei dem die rechte Nadel unter den Arm geklemmt wird. Nun, ich verwende immer die ???-Methode. Dabei klemme ich die Nadel unter meinen linken Arm. Deshalb kann ich nicht mit Rundstricknadeln arbeiten, weil dann auch das Maschenbild sehr ungleichmäßig wird. Meine Methode wird von anwesenden strickenden fremden Frauen immer sehr mißtrauisch belächelt......:-))) Aber damit bin ich eben alt geworden.....
Liebe Marion,
das mit dem rechts ist mir gar nicht aufgefallen. Meine Italienerinnen stricken natürlich auch mit der Nadel unter dem linken Arm.
Da müssen wir mal Machteld fragen wie das mit der Nadel unter dem rechten Arm geht. Vielleicht ist sie Linkshänder.
Und meine italienischen Damen genieren sich auch immer. Dabei finde ich das eigentlich wirklich toll. Das Maschenbild wird nämlich wirklich viel gleichmäßiger. Blos ich kann das eben nicht.
Viele Grüße
Iris
Liebe Iris,
so gibt es für jeden eben eine persönliche Note des Strickens. Ist doch wundervoll!
Ich freue mich jetzt besonders darüber, dass ich nicht allein so merkwürdig stricke und auch "Leidens"-Genossinnen habe. Herzliche Grüße an Deine Italienischen Damen - die jetzt ja auch meine sind :-;;
Liebe Grüße
Marion
werde ich ausrichten. Lieben Dank.
Ich würde gerne so eine perfekte Kapuze stricken, wie die abgebildete in Türkis… gibt es dafür eine Anleitung?
Liebe Silvana,
so perfekt finde ich die gar nicht: 🙈
Und eine Anleitung gibt es keine. Ich mache es immer so:
So viele Maschen aus dem Halsausschnitt aufnehmen wie bei einer normalen Blende auch. Dann bestimme ich mit dem Maßband und der Maschenprobe wie weit die Kapuze werden soll. Also um den Kopf hinten von Ohr zu Ohr.
Dann weiß ich, ob ich noch Maschen zunehmen muss. Wenn ja, mache ich das hinten in der Mitte. Anschließend gerade hochstricken, bis die gewünschte Länge erreicht ist.
Dann kettest du rechts und links Maschen ab und strickst nur über die mittleren Maschen die Länge bis zur vorderen Kante. Rechts und links annähen. Fertig.
Viele Grüße
Iris
Ich stricke
einen Pullover mit viereckigem Ausschnitt. Wie bekomme ich es hin, dass die "Ecken" gleichmäßig aussehen? Lieben Dank :)
Liebe Isabelle,
am Ausschnitt habe ich einfach gerade abgekettet und dann gerade hoch gestrickt.
Die Ecken der Blende habe ich dann wie beim V-Ausschnitt gestrickt. 3 Maschen zusammen in jeder zweiten Reihe.
Viele Grüße
Iris
Hallo :)
vielen Dank für den Blogeintrag, es ist gar nicht so einfach, dass ganze zu verstehen. Eine Frage habe ich noch, nur um 100% sicher zu sein, dass ichs verstanden habe.
Das Rückenteil soll 1,5 - 2cm ungefähr tief sein. (ist das im finalen Zustand?) Wenn ich eine Blende von ca. 2 cm haben werde, muss der Rückenausschnitt also dann 4 cm tief sein?
Dann muss ich nochmal auftrennen, weil ich habs jetzt so geschnitt, dass die Rundung 2 cm tief ist ^^°.
LG Lisa
Liebe Lisa,
im Prinzip schon. Ich mache aber immer etwas weniger, weil Gestricktes sich dehnt. Sonst wird nämlich leicht der Ausschnitt hinten zu tief und du hast beim Tragen immer das Gefühl, dass es rutscht.
Viele Grüße
Iris
Ganz klasse erklärt.
Jetzt fehlt mir nur noch die Anleitung für die verschiedenen Blenden. Aktuell für einen Karree-Ausschnitt, also wie ich die Ecken ansehnlich gestalten kann.
Ich freue mich auf weitere Anleitungen.
Hallo Iris,
vielen Dank für die tollen Erklärungen.
Ich bin dabei meine erste RVO-Jacke zu stricken und verzweifele ein wenig an der Anleitung.
Es beginnt schon an der ersten Hürde wie messe ich den Halsausschnitt korrekt für eine Jacke mit V-Ausschnitt?
Die Maße, die ich in den Raglanrechner eingeben habe und nach denen ich schon angefangen habe zu stricken, ergeben ein viel zu großes Halsloch.
Ich habe das Gefühl, dass die Maschenaufteilung (1RdM/2RaglanM/18ÄrmelM/2RaglanM/36RückenteilM/2RaglanM/18ÄrmelM/2RaglanM/1RdM) eine viel zu breite Ärmelpartie ergibt.
Kannst Du mir weiterhelfen?
LG
Birgit
Liebe Birgit,
das ist eben das Problem mit dem Raglan. Je breiter der Ärmel am Halsausschnitt ist, desto größer wird eben auch der Halsausschnitt im Umfang.
Insgesamt hat dein Raglan einen Umfang von 116 M. Das könntest du dann mit einer Maschenprobe rückwärts rechnen, um auf den Umfang in Zentimeter zu kommen. Dann kannst du mit dem Maßband überprüfen, ob der Ausschnitt zu groß wird.
Die Verteilung auf Ärmel/Rückenteil bestimmt, wie breit der Ausschnitt wird (Rückenteilmaschen) und wie tief der hintere Ausschnitt wird (Ärmelmaschen).
Ob du dann einen V-Ausschnitt strickst, ist eigentlich egal. Die Maschen vom Vorderteil (auch 36 M so wie beim Rückenteil) werden eben nach und nach zugenommen, bis die erforderliche Zahl erreicht ist.
Viele Grüße
Iris
Ich mache Vorder und Rückteil mit Blende fertig, weil ich dann auch die richtige Ärmellänge bekomme, waren oft schon zu kurz! Aber ich stricke die meisten Ärmel von oben, da kann man die Länge bestimmen.
Liebe Linda,
Vorderteil, Rückenteil und Blende mache ich auch immer als erstes fertig. Aber vor allem, weil ich nicht gerne zusammennähe. Die Ärmel stricke ich trotzdem von unten. Da kann ich die Länge gut bestimmen, wenn der Rumpf schon fertig ist.
Von oben gestrickte Ärmel werden bei mir nicht schön, weil ich die Zunahmen nicht so gleichmäßig stricke, wie die Abnahmen. Nur bei geraden Ärmel ohne Armkugel mache ich das auch manchmal von oben.
Viele Grüße
Iris